Am Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaft in Garching fand kürzlich die konstituierende Sitzung des Digitalverbunds Bayern statt. Über 80 Vertreterinnen und Vertreter der Bayerischen Hochschulen, des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst sowie des LRZ trafen sich, um gemeinsam weitere Schritte zur Umsetzung der hochschulweiten bayerischen IT-Strategie festzulegen und erste Meilensteine zu feiern.
„Die Herausforderungen, die im Rahmen der Digitalisierung auf die Bayerischen Hochschulen zukommen sind gewaltig. In Zeiten von Fachkräftemangel und steigenden Kosten kann keine Hochschule es sich leisten, die Themenfelder allein zu bearbeiten“, stellte Prof. Dr. Dr. h.c. Gordon Thomas Rohrmair, Präsident der Technischen Hochschule Augsburg bei seinem Grußwort für Hochschule Bayern e.V. fest. „Synergien nutzen und gemeinsam Arbeitspakete schnüren sei hier das Gebot der Stunde.“
Nach einer Begrüßung durch Prof. Dr. Dieter Kranzlmüller, Gastgeber und Vorsitzender des Direktoriums des Leibniz-Rechenzentrums, erklärte Dr. Rolf-Dieter Jungk, Amtschef im Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst: „Durch die zunehmende Digitalisierung der bayerischen Hochschulen steigen die Anforderungen an deren Informationstechnologie und an die einzelnen Rechenzentren stetig, was kooperative und hochschulübergreifende Lösungen erforderlich macht. Es macht mich stolz, dass diesen Herausforderungen mit diesem bundesweit einmaligen Projekt gemeinsam begegnet wird, um die Digitalisierung der Hochschullandschaft weiter voranzutreiben.“
Anschließend erläuterten die beiden Sprecher des Leitenden Ausschusses des Digitalverbunds Prof. Dr. Rainer Groß (CIO Technische Hochschule Nürnberg) und Prof. Dr. Harald Kosch (CIO Universität Passau) die ersten Meilensteine seit der Gründung vor einem Jahr. So konnte mit Hilfe des hochschulübergreifenden „IT Servicecenters (HITS) Beschaffung“ allein durch die bayernweite Bündelung des IT-Bedarfs ein zweistelliger Millionenbetrag eingespart werden. Das HITS Informationssicherheit konzentrierte sich auf die aktive Reduzierung von Cyber-Angriffszielen durch Sicherheits-Audits und automatisierte Cyber-Security Systemchecks an den Universitäten und Hochschulen. Außerdem bereitet das Team weitere proaktive und reaktive Services vor.
In Planung: Zentrales Forschungsdatenmanagement
Anschließend berieten die Teilnehmenden auf der Tagung weitere Schritte für eine hochschulweite Zusammenarbeit. Themen sind unter anderem die Einführung eines zentralen Forschungsdatenmanagements sowie gemeinsame Ansätze zur Vereinfachung der datenschutzkonformen und effizienten Nutzung von kommerziellen Cloud-Lösungen, die Erarbeitung von Konzepten im Umfeld Green IT oder die Entwicklung von bayernweiten IT-Verwaltungs-Services.
Der Sprecher des Leitenden Ausschusses des Digitalverbunds, Prof. Dr. Harald Kosch betonte: „Die erste Konferenz des Digitalverbunds war ein voller Erfolg. Viele Impulse für die gemeinsame Arbeit konnten gesammelt werden und Kooperationen gestärkt werden.“ Prof. Dr. Helmut Reiser, stellvertretender Leiter des LRZ, ergänzte: „Die Auftaktkonferenz hat gezeigt: Die hochschulübergreifende Zusammenarbeit, der Wissensaustausch und die Abstimmungen funktionieren. Gemeinsam im Verbund werden wir diese weiter intensivieren. Das LRZ wird auch weiterhin den Digitalverbund mit Expertise und Ressourcen tatkräftig unterstützen.“
Über den Digitalverbund Bayern
Der Digitalverbund Bayern ist eine Kooperationsgemeinschaft der staatlichen Hochschulen des Freistaats Bayern untereinander und mit dem Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Die Universität der Bundeswehr München, die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, die Hochschule für Philosophie München, die Katholische Stiftungshochschule München und die Evangelische Hochschule Nürnberg wirken als assoziierte Mitglieder mit. Das Bayerische Wissenschaftsministerium unterstützt den Digitalverbund und übernimmt seine Grundfinanzierung.
Der Digitalverbund schafft die Voraussetzungen für IT- und Digitalisierungs-Kooperationen unter den bayerischen Hochschulen und begleitet und koordiniert diese Kooperation. Er berät und vernetzt die Hochschulen bei IT- und Digitalisierungs-Themen, um eine fortlaufende, kooperative und umfassende Erneuerung und Optimierung der IT der Mitglieder und assoziierten Mitglieder zu gewährleisten.