Bayerische Hochschulpolitik auf dem Prüfstand

Vertreter von Hochschule Bayern debattieren mit Abgeordneten der SPD-Landtagsfraktion über die Zukunft der bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften.

Vertreter von Hochschule Bayern traffen sich mit Abgeordneten der SPD-Landtagsfraktion im Maximilianeum.

Hochschulpolitische Diskussionen sind häufig rational, nüchtern und sachlich, sie können aber zuweilen auch emotional sein. Dies zeigte sich gleich zu Beginn der Veranstaltung im Maximilianeum. Frau Isabell Zacharias, stellvertretende Vorsitzende des Landtagsausschusses für Hochschule, Forschung und Kultur, forderte die anwesenden Präsidenten bayerischer Hochschulen für angewandte Wissenschaften auf, zu der Debatte um die Erhebung von Studienbeiträgen Stellung zu beziehen. „Einnahmen in Höhe der Studienbeiträge müssen für unsere Studierenden dauerhaft, dynamisiert und vollständig zur Verfügung stehen.“ Mit dieser klaren Botschaft machte Prof. Dr. Michael Braun, Vorsitzender von Hochschule Bayern und Präsident der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg, schnell die Position der Hochschulen für angewandte Wissenschaften klar. “Im Moment beträgt der Anteil der Studienbeiträge am Gesamthaushalt der bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften zwischen 10-15 Prozent. Um die erreichte Qualität in Lehre und Studium auf jeden Fall sicherstellen zu können, benötigen die Hochschulen diese Gelder dringend. Im Falle einer Abschaffung der Studienbeiträge ist eine 100-prozentige Kompensation aus dem Staatshaushalt erforderlich.“  

Gesprächspartner aus Politik und Hochschulen

Auch andere hochschulpolitische Themen standen auf der Tagesordnung des parlamentarischen Abends, zu dem Hochschule Bayern am 27. November Abgeordnete der SPD-Landtagsfraktion geladen hatte. Prof. Dr. Michael Braun und die Präsidenten Prof. Dr. Jürgen Lehman (Hochschule Hof), Prof. Dr. Michael Kortstock (Hochschule München), Prof. Dr. Walter Schober (Hochschule Ingolstadt) sowie Prof. Dr. Hans-Eberhard Schurk (Hochschule Augsburg) tauschten sich mit den SPD-Abgeordneten Isabell Zacharias, Susann Biedefeld, Harald Güller und Dr. Christoph Rabenstein auch über die Zukunftsperspektiven und Wachstumsstrategien der Hochschulen für angewandte Wissenschaften aus.

Studierendenzuwachs und Hochschulfinanzierung

„Seit diesem Wintersemester studieren erstmals 100.000 junge Menschen an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften,“ freute sich Prof. Dr. Michael Braun. „Dank unserer anwendungs- und praxisorientierten Studiengänge werden die Absolventinnen und Absolventen unserer Hochschulen hervorragend am Arbeitsmarkt aufgenommen. Das zeigt auch das Bayerische Absolventenpanel, eine Studie des Bayerischen Staatsinstituts für Hochschulforschung und Hochschulplanung.“ Er mahnte aber auch, dass die Hochschulen für angewandte Wissenschaften zur Konsolidierung der neu geschaffenen Studienplätze eine solide Grundfinanzierung benötigen. „Im Moment erhalten die bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften pro Student jedoch nur etwa ein Drittel der Grundfinanzierung der bayerischen Universitäten. Bei der Bibliotheksausstattung ist die Schieflage besonders schlimm. Damit liegen die bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften in ihrer finanziellen Ausstattung sogar deutlich unter dem Bundesdurchschnitt der Fachhochschulen.“

Alleinstellungsmerkmale der Hochschulen

Die Alleinstellungsmerkmale der Hochschulen für angewandte Wissenschaften in der bayerischen Hochschullandschaft interessierten den Abgeordneten Dr. Christoph Rabenstein. Die Vertreter von Hochschule Bayern betonten hierauf die Bedeutung der Hochschulen für die jeweilige Region und die Kompetenzen der Hochschulen in der angewandten Forschung und Entwicklung. Gerade mittelständische Unternehmen profitieren im internationalen Wettbewerb erheblich von den Kooperationen mit den Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Auch die hohe Wertschätzung guter Lehre hoben die Hochschulpräsidenten in diesem Zusammenhang hervor. „Wir sind die Hochschulen des sozialen Aufstiegs und offen für neue Zielgruppen“,  sagte Prof. Dr. Michael Braun und verdeutlichte dies an einem Beispiel aus seiner Hochschule. 63 Prozent der Studierenden, die in diesem Jahr an der Georg-Simon-Ohm Hochschule Nürnberg ein Deutschlandstipendium erhalten hatten, waren die ersten in ihren Familien, die überhaupt ein Studium aufgenommen haben.

Weitere Themen des Abends waren der notwendige Ausbau von Masterstudienplätzen an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften, die Umsetzung des Bologna-Prozesses sowie die speziellen Internationalisierungsstrategien der Hochschulen.

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